„MONTANGESCHICHTE SULZBACH-ROSENBERG ERFAHREN UND ERLEBEN: NEUGESTALTUNG ST.-ANNA-SCHACHTGELÄNDE AM FÖRDERGERÜST  

 in der Kategorie Geförderte Baumaßnahmen, Rathaus aktuell

Im Rahmen des Kultur- und Tourismuskonzepts „Montangeschichte Sulzbach-Rosenberg erfahren und erleben“ wird das noch erhaltene Gelände um das Fördergerüst auf dem Annaschacht, meist „Förderturm“ genannt, neu gestaltet. Die Bauarbeiten werden Anfang Juli 2022 beginnen. 

Am St.-Anna-Schacht wurde im Jahr 1974 der Betrieb eingestellt. Auf dem ausgedehnten Schachtgelände befanden sich eine Vielzahl von Gebäuden. Um die zentrale Schachthalle mit Fördergerüst, Maschinenraum und Kompressorenraum gruppierten sich unter anderem Waschkaue, Magazin, Betriebsschlosserei, Verwaltungsgebäude, Erzbunker mit Seilbahn-Station.

Davon blieben nur ein Teil des Bodens der ehemaligen Schachthalle erhalten, auf dem das Fördergerüst steht, sowie eine angrenzende frühere Freifläche. Das Fördergerüst an sich, das von Korrosion betroffen war, wurde in den Jahren 2017 und 2018 saniert.

Das 1958 in Betrieb genommene, 29 Meter hoch aufragende Fördergerüst stellt ein originales, beeindruckendes Wahrzeichen der Montangeschichte in Sulzbach-Rosenberg dar. Zu seiner Zeit war es mit der ersten vollautomatisch-elektrischen Erzförderanlage des bayerischen Bergbaus ausgestattet. Die überregionale industriegeschichtliche Bedeutung wird noch unterstrichen durch die einzigartige Bauweise des 115 Meter tiefen Schachtes, aufgrund der geologischen Schwierigkeiten der umgebenden Gebirge.

Die erhaltene Restfläche des Schachthallenbodens, die die Hälfte des erhaltenen Schachtgeländes bedeckt, besteht aus Beton, mit darin eingebauten Stahl-Artefakten wie Eisenbahnschwellen und -schienen, Stümpfen der Schachthallentragwerks, etc.. Sie wird konserviert, teilweise saniert, und als Bodendenkmal erhalten.

Die andere Hälfte des Schachtgeländes- die frühere Freifläche – wird als Grünanlage gestaltet. Durch die Grünanlage, und über eine flache Brücke über dem historischen Schachthallenboden, wird ein barrierefreier Fußweg gebaut. Im Bereich der Grünanlage hat der Weg, von oben gesehen, die Form des Bergbausymbols „Hammer und Schlägel“. Diese Wegfläche weist eine umlaufende besitzbare Betoneinfassung auf, und bietet Raum zum Ruhen, Sitzen und Verweilen, und zum Versammeln für Besuchergruppen.

Der Weg wird auf ganzer Länge flankiert von Ausstellungsstücken aus der Bergwerksgeschichte und von Pulten. Auf diesen wird die Geschichte, bauliche Beschaffenheit und technische Ausstattung des Annaschachtes, aber auch die Arbeitsweise der vielen hundert hier tätigen Bergmänner erläutert. Für Besucher mit Fahrrad werden Fahrradständer mit Akku-Lademöglichkeit errichtet.

Die Bauarbeiten werden Anfang Juli 2022 beginnen. Der Förderbescheid wurde im Februar 2022 offiziell übergeben.

Von den geplanten Gesamtkosten des Projekts von 365.000 EUR erhält die Stadt Sulzbach-Rosenberg aus den LEADER-Mitteln eine Förderung von 135.000 Euro. Gründe für die LEADER-Förderung waren die besondere Bedeutung der Dokumentation und lebendigen Vermittlung der Bergbaugeschichte: „Mit diesem Projekt können das Heimatbewusstsein und die Identifikation der Bürger mit der eigenen Stadtgeschichte erhöht werden.“

Die Neugestaltung des St.-Anna-Schachtgeländes am Fördergerüst wird im Rahmen des Projektes „Montangeschichte in Sulzbach-Rosenberg erfahren und erleben“ durch das LEADER-Förderprogramm der EU gefördert.“

Nachtrag: Die Baumaßnahme ist mittlerweile abgeschlossen. Das Ausstellungsgelände wurde am 31. Juli 2023 eröffnet und ist seitdem für Besucher zugänglich. Weitere Infos unter: Förder­turm am Anna­schacht – Tourist-Information Sulzbach-Rosenberg (suro.city)

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