GESCHICHTE

weitere Stadtteile

Die Stadt Sulzbach-Rosenberg besteht neben den namensgebenden Stadtteilen Sulzbach und Rosenberg aus einer Reihe von kleineren Gemeinden, die im Laufe des letzten Jahrhunderts mit dem Stadtgebiet zusammenwuchsen oder eingemeindet wurden.

Großalbershof

Großalbershof dehnte sich über eine relativ große Fläche mit einer Vielzahl zugehöriger Dörfer im Nordosten Sulzbachs aus. Es dürfte zu jenen Gütern in der mittleren Oberpfalz gehört haben, die in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts als Schenkungen an das damals von Kaiser Heinrich II. gegründete Hochstift Bamberg (1007) kamen. Auf diese Herkunft deutet die erste, wenn auch relativ späte, urkundliche Nennung von Großalbershof als einem lehenbaren Rittergut des Hochstifts Bamberg hin. Künftige Besitzerwechsel mussten deshalb immer vom Bamberger Bischof als Lehensherrn bestätigt werden.

Von 1401 bis 1677 werden folgende Familien in verschiedenen Generationen und Zweigen als Besitzer genannt: Erlbeck, Vierdunger, Kottenauer, von Lüchau. 1677 erwarb Christian Knorr von Rosenroth die Hofmark Großalbershof, wo er auch im Jahr 1689 starb. Knorrs Sohn Johann Christian verkaufte das Gut 1710 an seinen Schwager Marquard Leopold Schütz von Pfeilstadt. Die Sulzbacher Fürsten hatten schon länger Interesse an diesem Gut. 1712 konnte Theodor Eustach Großalbershof erwerben und nutzte es als Jagdschloss.

Das Schloss von Großalbershof bestand 1483 aus einer großen Kemenate, einem großen Turm, einem Vorhaus über dem Tor, sowie weiteren Türmen und Mauern, die von einem Graben umfasst waren. Auch die Mühle und das Badhaus des Ortes gehörten zum Schlossgut. Zuletzt war das Schloss wohl nicht mehr genutzt worden, endgültig zerstört wurde es 1796 in den Kampfhandlungen der Napoleonischen Kriege durch „anhaltende Kanonade der Franzosen“ und den dadurch ausgelösten Brand. Ein eiserner Zirkulierofen befindet sich heute noch im Stadtmuseum von Sulzbach-Rosenberg.

Eine Besonderheit in Großalbershof waren die 1726 von Pfalzgraf Theodor Eustach entdeckten Mineralquellen. Sie wurden aber erst 1759 vom Sulzbacher Landgerichtsarzt Josef Schleiß von Löwenfeld gefasst und untersucht. Es entwickelte sich ein reger Kurbetrieb, doch schon 1776 wird das Badhaus als baufällig bezeichnet. Durch den Bau der Eisenbahn 1872/73 verschwand die Quelle endgültig.

Bei der Gemeindebildung 1818 wurden folgende Ortschaften zur Gemeinde Großalbershof zusammengefaßt: Erlheim (Weiler), Etzmannshof (Weiler), Feuerhof (Einöde), Forsthof (Einöde), Gallmünz (Weiler), Großalbershof (Dorf), Großenfalz (Dorf), Grottenhof (Weiler), Lindhof (Weiler), Rummersricht (Weiler), Sternstein (Einöde). Insgesamt bestand die Gemeinde aus 59 Familien, die 302 Seelen umfassten.

1859 erwarb die Maxhütte die Grube Etzmannsberg von Graf Poninsky und begann mit dem Erzabbau. Die Erzvorkommen waren wohl der Hauptgrund, dass die Nationalsozialisten unter dem NS-Kreisleiter Paul Arendt die Eingemeindung der Gemeinde Großalbershof in die Stadt Sulzbach-Rosenberg (seit 1934 vereinigt) vorantrieben und 1935 vollzogen.

Ein wesentlicher Einschnitt für die Ortschaft Großenfalz erfolgte in den 1960er Jahren. Da die Maxhütte die unter dem Dorf liegenden Erzkörper abbauen wollte, wurde die Ortschaft umgesiedelt.

Spätere Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurden weitere Orte rund um Sulzbach-Rosenberg ins Stadtgebiet eingemeindet: Kleinfalz, Kummerthal, Prangershof, Niederricht, Siebeneichen, Kropfersricht, Grund, Stifterslohe und Prohof, Seidersberg, Kauerhof, Kempfenhof, See, Stephansricht, Untermainshof, Obersdorf und Unterschwaig.

Text: Johannes Hartmann, Stadtarchiv

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