Historie Sulzbach

8. Jhd.

Archäologische Ausgrabungen (1986/87, 1992 bis 2002) im Bereich des Sulzbacher Schlosses belegen eine Besiedlung seit dem 8. Jahrhundert.

1000 – 1305

Das Geschlecht der Grafen von Sulzbach ist seit Beginn des 11. Jahrhunderts belegbar. Graf Berengar, der Stammvater der Grafen von Sulzbach-Kastl-Habsberg, erhielt von König Heinrich II. vermutlich 1003 den westlichen Teil des Nordgaus von der Donau bis zur Pegnitz. Der östliche Teil bildete von da an die eigentliche Grafschaft Sulzbach.

1305 – 1353

Als die Grafen von Hirschberg ausstarben, fiel Sulzbach an die Wittelsbacher, die Herzöge von Bayern. Die Herzöge Rudolf und Ludwig (letzterer war der spätere Kaiser Ludwig der Bayer) verliehen und bestätigten in einer Urkunde Sulzbach städtische Privilegien. Bei der Teilung des Wittelsbacher Besitzes im Hausvertrag von Pavia im Jahr 1329 fiel Sulzbach an die pfälzische Linie der Wittelsbacher. In dieser Zeit erlebte Sulzbach durch den Bergbau einen wirtschaftlichen Aufschwung. 

1353 - 1373

1353 erwarb Kaiser Karl IV. Sulzbach und dazu eine Reihe von Ämtern und Burgen, die er 1355 der Krone Böhmens inkorporierte. Damit vollendete er die Schaffung eines „Neuböhmens“ in der Oberpfalz. Sulzbach stieg zur Hauptstadt Neuböhmens auf und gelangte in den Genuss vieler Vorteile.

1373 – 1505

In der Folgezeit unterlag Sulzbach einem wechselvollen Schicksal. 1392 wurde es bei der Landesteilung dem Herzogtum Bayern-München zugewiesen, 1395 an die pfälzische Linie der Wittelsbacher verpfändet. Nach der pfälzischen Landesteilung im Jahr 1410 gehörte es zur Linie Pfalz-Neuburg-Neumarkt unter dem Pfalzgrafen Johann.

Im Landshuter Erbfolgekrieg von 1503 bis 1505 belagerte ein Heer des Vizedoms von Amberg im Bund mit Böhmen vergeblich Sulzbachs Mauern, das durch Albrecht Stiber, den Pfleger des Herzogs Albrecht IV., tapfer verteidigt wurde. Der Kölner Schiedsspruch von 1505 richtete für die Söhne des Pfalzgrafen Rudolf, Ottheinrich und Phillip, ein neues Fürstentum, die sogenannte Junge Pfalz, Pfalz-Neuburg, ein. 

1505 - 1614

Ottheinrich und Phillip übernahmen die Herrschaft im Jahr 1522. 1541 erhielt Ottheinrich von dem verschuldeten Philipp dessen Anteil gegen die Zahlung einer Abfindung. Bereits ein Jahr später führte er in seinem Fürstentum die evangelische Lehre ein. Nach seinem Tod 1559 fiel die Junge Pfalz seinem Vetter Wolfgang von Zweibrücken zu. Dieser bestimmte in seinem Testament die Aufteilung dieses Gebietes in vier Teilfürstentümer für seine vier Söhne.

Der dritte Sohn Ottheinrich, der das Herzogtum Hilpoltstein-Sulzbach zugesprochen bekommen hatte, nahm in Sulzbach seinen Sitz und baute das Schloss zu seiner Residenz aus. Da Ottheinrich kinderlos starb, ging Sulzbach 1614 an seinen Neffen August, mit dem die eigentliche Sulzbach Linie begann.

1614 – 1790

Zwischen 1614 und 1652 war die Geschichte Sulzbachs, wie die ganz Europas, stark von der Konfessionsfrage und dem daraus resultierenden 30 – jährigen Krieg (1618 -1648) geprägt. 1652 fand man in Sulzbach einen Kompromiss für die Konfessionen, der auf deutschem Gebiet bisher einmalig war: Man führte das Simultanem ein.

Unter Christian Augusts Regentschaft erlebte Sulzbach in den folgenden Jahren eine Blütezeit. Er erlaubte 1666 auch die Ansiedelung von Juden. Die damals entstandene hebräische Sulzbacher Druckerei hatte bis 1851 europäische Bedeutung. Christian August gilt auch als Initiator des Sulzbacher Gelehrtenhofs, an dem unter anderem Christian Knorr von Rosenroth von 1668 bis 1689 wirkte.

19. Jh.

1799 n. Chr. erlosch mit dem Tod von Karl Theodor der Sulzbacher Stamm der Wittelsbacher. Sein Nachfolger wurde Maximilian Joseph aus der Linie Pfalz Zweibrücken, der 1806 als Maximilian I. der erste König von Bayern wurde.

In den Gemeindeedikten von 1818 und 1869 wurde die Verwaltung der Gemeinden neu geregelt und die Selbstverwaltung der Gemeinden eingeführt. Die Verwaltung in Sulzbach setzte sich nun aus dem Magistrat mit einem Bürgermeister, acht Räten, einem Schreiber und den Gemeindebevollmächtigten als Kontrollgremium zusammen. 

Die Gründung der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, die in Rosenberg 1863 die Maximilianshütte errichtete, und die Eröffnung der Ostbahn im Jahr 1859 leiteten eine neue Entwicklung in Sulzbach ein. Der Sulzbacher Bergbau wurde neu belebt und weiter ausgebaut, die Eisenherstellung in Rosenberg boomte.

20. Jh.

Einschneidendstes Ereignis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war 1934 die Vereinigung der Stadt Sulzbach mit der Gemeinde Rosenberg zur Stadt Sulzbach-Rosenberg. 1935 kam dazu die Eingemeindung von Großalbershof, mit der die Einwohnerzahl auf über 10 000 anwuchs. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges nahm Sulzbach-Rosenberg ca. 11 000 Flüchtlinge auf. 1960 hatte Sulzbach-Rosenberg knapp 20 000 Einwohner. Die Maxhütte als Hauptarbeitgeber beschäftige 4000 Menschen. 

Der Niedergang der Maxhütte, der sich von 1981 bis 2002 über mehr als 20 Jahre hinzog, stellte die Stadt vor eine Herkulesaufgabe. Durch die Erschließung von neuen Gewerbegebieten gelang es aber, viele neue Betriebe in Sulzbach-Rosenberg anzusiedeln und die Zukunft der Stadt zu sichern. 

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