Bertha und Maxl im Museum
Bertha und Maxl schauen nach dem Aufstehen aus dem Fenster: Heute ist es mal nicht so schön und es regnet. Also ist es leider nichts mit einer Entdeckungsreise durch die Stadt! Das scheint ein langweiliger Tag zu Hause zu werden. Oder doch nicht!? Beim Frühstück schlägt Opa vor, ins Museum zu gehen. Als Bertha und Maxl überlegen, fügt Opa hinzu: „Auch im Stadtmuseum kann man vieles Spannendes über die Geschichte erfahren – sogar mit originalen Sachen, viele hundert Jahre alt oder wie aus Omas und meiner Jugend. Und das ganz im Trockenen! Und man kann so lange (oder kurz) bleiben wie man will, sich nur das anschauen was einen interessiert, und wird hinterher nicht ausgefragt wie in der Schule!“ Das überzeugt Bertha und Maxl. Also schnappen sich die beiden ihre Regenschirme und folgen ihrem Opa ins Stadtmuseum.
Als die drei das Museum betreten, erzählt Opa, dass das Museum in zwei Gebäuden aus dem Mittelalter untergebracht ist, mit originalen alten Wappen wie bei den Rittern, einer Wendeltreppe und 500 Jahre alten Holzwänden und Holzdecken. Sogar die ehemalige Küche gibt es noch. Hier ist passenderweise die Küchenabteilung untergebracht. Allerdings ist sie nicht mehr original kohlschwarz vom Rauch, sondern sauber renoviert. Aber das mittelalterliche Waschbecken gibt es noch. Den Wasserhahn sucht Maxl aber vergeblich, denn so etwas gibt es in Sulzbach-Rosenberg erst seit etwa 100 Jahren! Vorher mussten vor allem Kinder das Wasser mühsam aus den Quellen am Fuß des Stadtberges holen, z.B. beim heutigen Kreuzerwirt, später dann aus öffentlichen Brunnen wie dem Löwenbrunnen am Luitpoldplatz. „Zum Glück gibt es heute Wasserleitungen und Wasserhähne, sogar mit Trinkwasser und warmem Wasser“, denken Bertha und Maxl.
„Wie man im gesamten Museum sieht war das Leben früher ganz anders als heute! Zum Beispiel völlig ohne Strom, also auch ohne Laptop oder Handy! Viele Berufe gibt es auch gar nicht mehr, wie den Wagner. Er hat, wie der Name verrät, Wagen aller Art gemacht, große für Pferde oder kleine Handwagen zu ziehen. Im Winter machte er Schlitten. Heute gibt es kaum noch Pferde im Straßenverkehr, sondern Autos“, erklärt Opa. Bertha findet das schade. Autos sind zwar bequemer, aber sie liebt Pferde und würde gerne zur Schule reiten. Doch wenn es so regnet wie heute, ist sie froh, dass sie nicht auf ein Pferd angewiesen ist.
Als die drei in die Schlossabteilung kommen, freut sich Bertha, dass auch ihre Namensvetterin Kaiserin Bertha von Sulzbach gewürdigt wird. Und Maxl staunt über die alten Waffen, die im Museum ausgestellt werden.
„Jetzt nehme ich euch noch mit in eine Galerie“, sagt Opa. Bertha und Maxl sind verdutzt. Sie haben doch noch gar nicht alles vom Stadtmuseum gesehen. Doch Opa besteht darauf: „Diese Galerie ist nicht weit weg und nur für ein paar Monate zu sehen. Ins Stadtmuseum können wir immer wieder gehen.“ Gespannt folgen Bertha und Maxl ihrem Opa.
In welche Galerie die drei gehen, erfahrt ihr in der nächsten Entdeckergeschichte.
Klugscheißerwissen: Noch etwas Komisches gab es früher, und zwar nicht nur im Mittelalter, sondern sogar noch viel später: Käfige für Menschen! Maxl ist ziemlich erschrocken, als er in der Stadtgeschichte-Abteilung plötzlich einen Mann im Käfig an der Decke sitzen sieht. Aber keine Angst – das ist nur eine Puppe! Der Käfig ist aber original! In solche Käfige steckte man jedoch nur Leute, die etwas angestellt hatten, so wie diesen Bäcker, der wohl zu kleine Brote gebacken oder sie mit billigen Sägespänen gepantscht hatte. Mittels einer Wippe wurden die ertappten und verurteilen Übeltäter in aller Öffentlichkeit einige Male in Wasser getaucht, zusätzlich von den Zuschauern mit faulen Eiern oder Steinen beworfen. Sie haben sicher nicht nochmal betrogen! Heute gibt es so etwas nicht mehr; Verurteilte zahlen eine Strafe oder müssen ins Gefängnis.
Entdeckeraufgabe: Gleich neben dem Bäckerkäfig gibt es noch andere Gegenstände für solche „Ehrenstrafen“. Eines heißt wegen seiner Form wie ein Musikinstrument. Findest Du es, und wie heißt es?
Entdeckerlösung zu Bertha und Maxl besuchen eine Ausstellung: